325 Jahre Pfarrkirche Daisbach
Am 30. August 2015 hat die Pfarrei St. Josef in Daisbach das Jubiläum ihrer Pfarrkirche gefeiert - mit einem Festhochamt und einem Pfarrfest. Festprediger Weihbischof Gerhard Pieschl hatte die neue Chronik genau studiert und konnte darüber berichten, welche Schwierigkeiten die Daisbacher auf sich genommen haben, um ihren katholischen Glauben zu leben und die Eucharistiefeier zu ermöglichen. Das Brot für den Leib und das Brot für die Seele waren seine Predigtthemen. Dazu hatte er sich einen Helfer mitgebracht - einen riesigen Leib Brot, der dann aufgeschnitten und an alle verteilt wurde.
Aus der Geschichte der Gemeinde in Daisbach
Nachdem Freiherr von Galen die Herrschaft über Daisbach, Kettenbach und Hausen im Jahre 1677 käuflich erworben hatte, ließ er in Daisbach ein für damalige Verhältnisse sehr geräumiges Haus errichten, das er einem katholischen Amtmann als Wohn- und Amtshaus zuwies. In diesem Haus ließ der damalige Amtmann zu Weihnachten 1690 durch einen Franziskanerpater aus Limburg eine hl. Messe halten - erstmals nach über 150 Jahren, nachdem Daisbach wie die gesamte Umgebung im Zuge der Reformation protestantisch geworden war. Seitdem sind nun 325 Jahre vergangen - für die Pfarrei Daisbach, zu der heute auch Hennethal und Panrod gehören, ein Grund zum Feiern. Damals kamen aus der gesamten Umgebung, von Idstein bis Diez, mehr und mehr Menschen zur Sonntagsmesse, so dass die Räumlichkeiten immer wieder vergrößert werden mussten. Übrigens suchten auch werktags viele Menschen die Nähe Gottes und versammelten sich zum Gebet. Aus dem Wohn- und Amtshaus ist so durch verschiedene An- und Umbauten ein schmuckes Kirchlein geworden, die einzige katholische Fachwerkkirche unseres Bistums.
Seit 1777 ist Daisbach eigenständige Pfarrei und gehört seit Gründung des Bistums Limburg zu diesem (vorher Erzdiözese Mainz). Von 1715 bis 1976 hatte Daisbach einen eigenen Pfarrer, danach wurde es von Michelbach mitversorgt und gehört seit 2012 zum Pastoralen Raum Bad Schwalbach. Kirchenpatron ist der hl. Josef der Arbeiter. Die Kirche steht heute unter Denkmalschutz.
Chronik auf den neuesten Stand gebracht
Aus Anlass des Jubiläums ist eine Festschrift erschienen, die die wechselhafte Geschichte der Daisbacher Kirche bis in unsere Zeit dokumentiert und zugleich Einblick in das dörfliche Leben dieser Gegend in den vergangenen Jahrhunderten gewährt. Die Festschrift können Sie hier downloaden (5 MB).
Glückwünsche aus der Politik
Der hessische Innenminister Peter Beuth, Landrat Burkart Albers, der Bundestagabgeordnete Klaus-Peter Willsch und Bürgermeister Udo Scheliga überbrachten Glückwünsche und würdigten die Bedeutung des historischen Kirchengebäudes und der Aktivitäten der Pfarrei für das Gemeinwesen.
Bildergalerie
In der Bildergalerie sind Eindrücke von dem Festhochamt und dem anschließenden Fest zu sehen.